Genetisch manipulierte Menschen, die durch diese Veränderung übermenschliche Fähigkeiten bekommen haben, sind sicher ein interessanter und aktueller Filmstoff auch für eine Serie. Nach dem Erfolg von X-Men im Kino wurde demzufolge die Serie Mutant X aufgesetzt.
In der Serie geht es um Mutanten, an denen in ihrer Kindheit genetische Veränderungen vorgenommen wurden und die daraufhin verschiedene übermenschliche Kräfte entwickelt haben. Die Experimente wurden von einem geheimen militärischen Labor vorgenommen, und etliche von ihnen scheiterten. Als man feststellte, dass einige der Mutanten – mittlerweile junge Erwachsene – sehr gefährlich sein können, versuchte man, sie an geheimen Orten gefangen zu halten oder unter Kontrolle für die eigenen Zwecke einzusetzen.
Einer der ursprünglichen Genetiker des geheimen Experimentes namens Adam hat nun die Seiten gewechselt und schart Mutanten um sich, um auch den anderen eine Zuflucht bieten zu können. Und so bestehen die Mutanten von Mutant X in jeder Folge irgendein Abenteuer im Kampf gegen das böse Militär.
Die Idee fand ich durchaus bestechend, daher habe ich mich natürlich sofort darauf gestürzt. Die ersten Folgen zeigten aber schon, dass die ganze Geschichte recht langsam in Gang kam. Die Mutanten sind wider Erwarten sehr gefühlsduselig, was in viel zu vielen Szenen und zu ausführlich gezeigt wird.
Adam, der Leiter von Mutant X, wird dermaßen geheimnisvoll dargestellt, dass man einfach nicht mit ihm warm werden kann. Zudem benimmt er sich so überlegen und arrogant, dass man sogar schnell eine Abneigung gegen ihn fasst, obwohl er doch eigentlich zu den Guten gehört. Ich habe richtig aufgeatmet, als er im Lauf der Serie verschwand.
Was ich am enttäuschendsten fand, war die recht knappe Ausnutzung der speziellen Fähigkeiten, die die Mutanten haben – schließlich hatte ich ja genau deshalb die Serie angefangen. Sie werden aber in den einzelnen Folgen immer nur recht wenig eingesetzt, und oft sind die Akteure mit ihnen auch nicht erfolgreich. Natürlich kosten Spezialeffekte Geld, aber andere Serien schaffen es ja auch, mit einem angemessenen Budget wirkungsvolle Effekte ein zu bauen.
Ich muss gestehen, dass ich nach etlichen Folgen eher gelangweilt war und nur aus reiner Sturheit die Serie bis zum Ende der dritten und letzten Staffel angesehen habe, immer in der Hoffnung, dass sie doch noch besser wird. Was aber nicht der Fall war. Und deshalb kann ich nur sagen, dass die Serie zu Recht eingestellt wurde – das bewiesen auch die recht mäßigen Einschaltquoten. Heroes hat gezeigt, wie man es besser machen kann!